Praxistest: Breitband-Internet über Feldkabel

Sind moderne DSL-Techniken für die Datenübertragung über Feldkabel geeignet? Die Fachgruppe FK hat das in einem umfangreichen Feldversuch mit mehr als acht Kilometern Kabelstrecke getestet.

Eine Internetverbindung für die Einsatzleitung ist mittlerweile selbstverständlich. Doch gerade in Katastrophenfällen ist das oftmals nicht ohne weiteres machbar: Entweder ist in ländlichen Regionen kein Breitband-Internet über UMTS verfügbar oder es ist im Einsatzfall überlastet. Dann muss auf eine kabelgebundene Anbindung zum nächsten Internetanschluss zurückgegriffen werden.

Für die Überbrückung solcher Strecken stehen Techniken wie VDSL und SHDSL zur Verfügung. In der Laborsimulation sind damit Reichweiten von bis zu 6 Kilometern möglich. Doch wie sieht es tatsächlich in der Praxis mit den bei den Fernmeldetrupps des THW vorhandenen Feldkabelarten aus? 

Für die Antwort auf diese Frage führte die Fachgruppe Führung/Kommunikation (FGr FK) am vergangenen Wochenende in Radibor bei Bautzen einen umfangreichen Praxistest durch.

Nach einer technischen Einführung in die Funktionsweise der verschiedenen DSL-Verfahren am Freitagabend wartete am Samstag eine Menge Arbeit auf die Helfer: Sie verbauten insgesamt 8,4 Kilometer Kabel, davon 6 Kilometer vieradriges Feldfernkabel und 2,4 Kilometer zweiadriges Feldkabel. Neben dem Fernmeldekraftwagen (FmKW) aus Dresden war dazu ein zweites Fahrzeug notwendig, das die Fachgruppe FK Chemnitz zur Verfügung stellte.

Dann folgte die eigentliche Messung – würden die simulierten Reichweiten und Datenraten in der Praxis Bestand haben? 

Mit SHDSL über Feldfernkabel konnten Daten mit 10 Mbit/s auf 4,4 Kilometern Wegstrecke erfolgreich übertragen werden. Das ist bei dieser Länge eine höhere Datenrate als in der Laborberechnung, mit mehreren parallel verbauten Kabeln wären sogar bis zu 40 Mbit/s möglich. Im Vergleich dazu wurde mit VDSL über Feldkabel lediglich eine Strecke von 1,6 Kilometern erreicht. 

Am Sonntag erfolgte schließlich der aufwändige Rückbau der Kabelstrecken, bei dem die Fachgruppe FK spontan durch drei Helfer der Bergungsgruppen tatkräftig unterstützt wurde.

Eine ausführliche Auswertung der Messergebnisse wird in den nächsten Wochen den Fachgruppen FK im Länderverband Sachsen/Thüringen sowie der THW-Bundesschule zur Verfügung gestellt.


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