Internet über Feldkabel, die Zweite

Die Fachgruppen Führung/Kommunikation aus Dresden, Leipzig und Chemnitz testeten am vergangenen Wochenende in Radibor (Oberlausitz), über welche Länge Einsatzabschnitte eine zur Lageführung notwendige Netzwerkverbindung erhalten können.

Ausgehend vom Mittelpunkt der geplanten Strecke verbauten am Samstag zwei Fernmeldetrupps mit Fernmeldekraftwagen (FmKW) insgesamt 5,2 Kilometer vieradriges Feldfernkabel sowie 1,4 Kilometer 10-paariges Anschlusskabel. Neben der eigentlichen Kabelverlegung übten die Helfer auch den Bau von Überführungen über Wege und Straßen sowie den Übergang von Feldfern- auf Anschlusskabel.

Nachdem die Kabelstrecke verlegt war, stellte sich die spannende Frage, welche Datenraten darüber erreicht werden können. Bei einem ähnlichen Versuch vor zwei Jahren war nach 4,8 Kilometern Schluss. Durch eine geänderte Gerätekonfiguration ergaben die Messungen nun jedoch auf voller Länge eine Datenrate von knapp 8 MBit/s, nach 2,4 Kilometern konnten sogar 11 MBit/s erreicht werden. Als zu Grunde liegende Übertragungstechnik wurde SHDSL über zwei Adernpaare verwendet.

Die Fernmeldetrupps der Fachgruppen Führung/Kommunikation haben die Aufgabe, im Katastrophenfall die kabelgebundene Sprach- und Datenkommunikation zwischen den Einsatzstellen sicher zu stellen. In einer Lage, bei der vom teilweisen Ausfall von Mobilfunknetzen ausgegangen werden muss, könnte beispielsweise eine THW-Führungsstelle noch bei mehr als 6 km Entfernung vom nächsten kabelgebundenen Internetzugang mit breitbandiger Datenkommunikation versorgt werden.

Die Ausbildung endete am Sonntag mit dem Rückbau der Kabelstrecken, der gegen 17 Uhr abgeschlossen war.


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